„Ich habe schon immer gewusst, dass ich einen sozialen Beruf ergreifen möchte.“ Schulpraktika und ein FSJ bestätigten die Entscheidung von Hannah Hellmann, heute Azubi im zweiten Ausbildungsjahr zur Pflegefachfrau im Haus Edelberg Senioren- Zentrum Bellheim. Eine Entscheidung, die sie nie bereut hat, im Gegenteil: „Es ist so toll, unseren Senioren das Leben leichter zu machen und sie auf ihrem letzten Weg zu begleiten.“
„Unsere Bewohner haben unser Land nach dem Krieg wieder aufgebaut, sie brauchen jetzt unsere Hilfe. Ich bin stolz darauf, dass ich ihnen diese Hilfe geben und ihnen das Leben schöner machen kann. Unseren Bewohnern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, dafür bin ich hier.“ Lucy Scherrer, Kollegin und Freundin von Hannah Hellmann, wollte eigentlich Erzieherin werden, lernte die Einrichtung, die Mitarbeiter und das Leben in einem Senioren-Zentrum durch eine Angehörige kennen, und entschied sich schlussendlich doch anders. Die Abwechslung, die vielen unterschiedlichen Menschen, mit denen sie in diesem Beruf zu tun haben – all das schätzen die beiden ganz besonders an ihrer Arbeit. Aber auch die Vielschichtigkeit der Ausbildung ist ihnen wichtig.
Der Aufgabenbereich des Altenpflegers ist vorrangig auf die medizinisch-pflegerische Tätigkeit sowie auf das Mitwirken bei der Behandlung und Rehabilitation alter und kranker Menschen ausgerichtet.
Die Tätigkeiten eines/einer Pflegefachmanns/frau sind etwa:
- das Planen von pflegerischen Aufgaben sowie deren Dokumentation
- das Betrachten von Krankheitsverläufen
- das Austauschen von Verbänden
- das Verabreichen von Arzneimitteln
- das Messen der Körpertemperatur, des Blutzuckerspiegels oder des Pulses
- das Helfen bei der Körperpflege, beim Anziehen und beim Essen
- das Gestalten des Alltags und der Freizeit für und mit der betreuten Person
- das Beraten der Angehörigen
Die Voraussetzungen für die Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/frau sind:
- eine 10-jährige Schulausbildung mit mindestens Realschulabschluss oder
- ein Hauptschulabschluss mit einer mindestens 2-jährigen abgeschlossenen Berufsausbildung bzw. einer abgeschlossenen Ausbildung in der Alten- oder Krankenpflegehilfe.
Aber auch Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen und Empathie, Freude am Umgang mit Menschen, Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Selbstständigkeit sollten Interessierte mitbringen.
Den Azubis zur Seite steht in der Einrichtung eine Mentorin als zentrale Ansprechpartnerin für alle Belange. Egal ob Dienstplanung, Anleitung in den Praxisanleiterstunden, Hilfe beim Lernen, oder individuelle Betreuung und Unterstützung in praktischen Fragen: Die Mentor weiß Rat. Zudem ist sie das Sprachrohr zur Schule und hilft auch dort, wenn es etwa Schwierigkeiten gibt, oder Termine koordiniert werden müssen.
In der Altenpflege sind die Weiterbildungs– und damit Aufstiegschancen so gut wie in kaum einer anderen Branche. Die Möglichkeiten gehen von fachspezifischen Ausbildungen wie Gerontofachkraft, Wundmanager oder Hygienefachkraft über den Mentor bis hin zur Wohnbereichsleitung, Pflegedienstleitung und Einrichtungsleitung. Wer möchte, kann im Anschluss auch ein Studium absolvieren.
Die Azubis sind bei uns Teil eines großen Teams, das sich unterstützt. Es werden Veranstaltungen gemeinsam gefeiert, zur bestandenen Abschlussprüfung gibt es ein umfangreiches Starter-Paket und die Möglichkeit, als Pflegefachmann/frau in „seiner“ Einrichtung zu bleiben – ein Angebot, das die beiden Azubis gerne annehmen werden. „Das Team hier ist so toll, es unterstützt uns in jeder Hinsicht. Als wir etwa unsere Zwischenprüfung hatten, hat das ganze Haus mit uns mitgefiebert.“
Durch die Corona-Krise hat der Beruf des/der Pflegefachmanns/frau enorm an Wertschätzung gewonnen. Die beiden Azubis haben in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis keine abfälligen Bemerkungen über ihre Berufswahl gehört. Eher das Gegenteil sei der Fall, viele hätten Respekt vor ihrer Arbeit, die sie selbst nicht machen könnten.
Für all jenen, die über eine Ausbildung in der Pflege nachdenken, haben Lucy Scherrer und Hannah Hellmann einen Rat: „Bevor Sie sagen, dass ist nichts für mich, „schnuppern“ Sie in einer Einrichtung, oder machen Sie ein Praktikum. Denn nur so lernen sie den Alltag einer/eines Pflegefachmanns/frau wirklich kennen und können sich entscheiden.“